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24.07.24

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Beim Düngen gilt: Weniger ist mehr!

Auch wenn wir es manchmal fast vergessen: Auch Gras ist eine Pflanze, die für ein gesundes Wachstum neben Licht und Wasser auch Nährstoffe braucht. Und während Topfpflanzen oder auch Blumenbeete oft gedüngt werden, wird dies beim Rasen gern vergessen. Dabei kann es so einfach sein: Mit einem Schleuderstreuer oder auch einem Aufsattelstreuer für Ihren Aufsitzmäher können Sie sich die Arbeit erheblich erleichtern und für eine genau dosierte, gleichmäßige Düngung sorgen.

Womit düngt man aber seinen Rasen am besten? Die Möglichkeiten sind so zahlreich wie verschieden.

Dünger und Düngemittel

Dünger oder Düngemittel ist ein Überbegriff für Stoffe und Stoffgemische, die in der Gartenpflege dazu dienen, das Nährstoffangebot der Pflanzen zu ergänzen. Da die von den Pflanzen benötigten Grundnährstoffe und Spurennährstoffe oftmals nicht in der optimalen Form und Menge im Boden bereitstehen, können durch gezielte Düngergaben schnelleres Wachstum und eine verbesserte Qualität erzielt werden.

Düngemittel werden grundsätzlich unterschieden in organische, organo-mineralische und mineralische Dünger. Als organische Dünger dienen Mist, Gülle und Jauche sowie Gründüngung und Mulch. Der Ausdruck Kunstdünger verweist auf synthetisch hergestellte Dünger, meist in der falschen Annahme, nur mineralische Dünger würden synthetisiert. Inzwischen werden vermehrt organo-mineralische Dünger eingesetzt, für die der gleiche Begriff gilt. Mineralische Dünger werden als Einzelnährstoffdünger oder Mehrnährstoffdünger angeboten.

Auf dem Markt existieren sogenannte Volldünger und Spezialdünger. Diese beiden unterscheiden sich in Ihren Inhaltstoffen voneinander. Während der Spezialdünger, wie der Name schon sagt, optimal auf den Nährstoffbedarf der jeweiligen Pflanze ausgerichtet ist, enthalten die Volldüngersorten die Grundnährstoffe, die jede Pflanze benötigt. Volldünger wird auch als NPK-Dünger bezeichnet, aufgrund seiner Hauptinhaltsstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Stickstoff ist für das Pflanzenwachstum zuständig und Phosphor ist notwendig für den Stoffwechselvorgang der Pflanzen. Weitere relevante Nährstoffe neben Stickstoff, Phosphor und Kalium sind Schwefel, Calcium und Magnesium.

Neben allen bisher genannten Nährstoffen gibt es noch die Spurenelemente. Auch sie sind für das Wachstum der Pflanze notwendig. Wobei man anmerken muss, dass Spurenelemente im Vergleich zu den Hauptnährstoffen, in geringerer Menge ausgebracht werden.

Organischer Dünger

Bei den organischen Düngern sind die beinhalteten Elemente meist in kohlenstoffhaltigen, reduzierten Verbindungen miteinander verknüpft. Organische Dünger sind normalerweise tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, können heutzutage aber auch synthetisiert werden. Sie bestehen meist aus Abfallstoffen, wie Kompost, Gülle, Jauche oder aber auch kompostierten Pflanzenresten.

Dank seiner natürlichen Langzeitwirkung gibt ein organischer Dünger seine Nährstoffe nach und nach an den Boden ab. Dadurch kann die Düngung bereits vor bzw. während der Pflanzung erfolgen. Die Gefahr einer Überdüngung existiert im Prinzip nicht. Sie liefern zudem Nahrung für alle Bodenorganismen, wodurch der Boden sein natürliches Gleichgewicht behält.

Durch die verrottenden Teile im organischen Dünger, verbessert sich die Qualität des Bodens enorm. Das Erdreich lockert sich auf und verfügt anschließend über einen hohen Humusanteil, der Wasser gut einlagern und halten kann.

Zu dem prägnantesten Nachteil des organischen Düngers zählt der größere Zeitaufwand. Guter Kompost braucht Zeit, um vernünftig zu reifen. Dazu kommt das Umsetzen und Ausbringen auf den Beeten und Grünflächen. Mit organischem Dünger lassen sich nur schwierig gezielt ausgewählte Nährstoffe in den Boden bringen. Stickstoff resultiert aus weicheren Pflanzenteilen, Rasenschnitt und Mist. Laub, Sägemehl, Holzasche und Stroh liefen Kohlenstoff. Für ein ausgewogenes Verhältnis sollte der Kompost demnach aus verschiedenen Zutaten bestehen.

Mineralischer Dünger

Im anorganischen Dünger oder auch mineralischen Dünger genannt, liegen die Inhaltsstoffe meist in Form von Salzen vor. Der Hauptbestandteil dieser Düngersorten sind diverse Mineralien. Mineraldünger haben einen großen Produktivitätsfortschritt in der Landwirtschaft erzielt und werden heute sehr häufig eingesetzt.

Der Einsatz von Mineraldünger kann in Granulat- oder Pulverform, häufig auch in flüssiger Form, erfolgen. Er wird von allen Pflanzen sehr schnell aufgenommen, denn es muss kein Umwandlungsprozess mehr stattfinden. Dadurch lässt er sich universell besonders gut und gezielt einsetzen. Man spricht von Kopfdüngung, weil er auch während des Wachstumsprozess der Pflanzen zum Einsatz kommen kann.

Im Vergleich zum organischen Dünger ist der mineralische Kunstdünger teurer, dafür ist er einfach zu bekommen, rasch und problemlos auszubringen und vor allem besitzt er eine lange Lagerzeit.

Mineralischer Dünger wird in der chemischen Industrie in großen Mengen hergestellt, weshalb er im Handel stets in großen Mengen verfügbar ist. Der Nachteil des mineralischen Düngers ist, dass die Inhaltsstoffe im Falle einer Überdüngung schnell ins Grundwasser gelangen. Der Boden wird schlimmstenfalls ausgelaugt, natürliche Bodenorganismen gehen zugrunde und das Erdreich verringert seinen kostbaren Humusanteil.

Fungizide und Herbizide

Die meisten Erkrankungen von Grün- und Rasenflächen lassen sich meist nur durch die richtige Pflege heilen. Wenn aber ein Befall mit Schadorganismen eingetreten ist, können Spritzmittel helfen, die Verbreitung einzudämmen und den Rasen vor der Zerstörung zu bewahren.

Bei Pestiziden handelt es sich um einen Sammelbegriff für chemische Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel, die auch als Pflanzenschutzmittel bezeichnet werden. In Deutschland sind derzeit rund 1000 verschiedene Präparate auf der Grundlage von über 200 Wirkstoffen zugelassen.

Die Gruppe der Pestizide gliedert sich in Fungizide (gegen Pilze), Insektizide (gegen Insekten) und Herbizide (gegen Unkräuter). Für Klein- und Hausgartenflächen sind spezielle Produkte erhältlich, die im Unterschied zu den Mischungen für den Profi-Einsatz einfacher und sicherer in der Anwendung sind.

Flüssigdünger

Sie kombinieren die Wirkung von Blatt- und Wurzeldüngung. Sobald die Temperaturanzeige im Frühling nach oben klettert, erwacht auch der Garten wieder zum Leben. Gerade in der Anfangszeit können die richtigen Düngemittel die Pflanzen versorgen.

Damit der Wachstumsprozess in Gang kommt, sind vor allem Nährstoffe wichtig. Flüssigdünger hat dabei den Vorteil, dass er sofort in die Erde eindringt, d.h. kein Einregnen, kein Vertikutieren: zuverlässige, direkte Einbringung in die Rasennarbe. Die schnelle Wirkungskraft ist besonders dann wichtig, wenn Pflanzen dringend auf die Hilfe angewiesen sind.

Der mengenmäßig größte Inhaltsstoff ist Kalium. Dieser sorgt dafür, dass sich die Zellwände der Pflanzen verstärken. Neben der Stärkung wird auch die allgemeine Widerstandskraft gegen äußere Einflüsse verbessert. Zusätzlich werden pflanzeneigene Abwehrmechanismen aktiviert. In diesem Fall wird dem natürlichen Kreislauf etwas auf die Sprünge geholfen.

Gerade bei gestresstem und ausgelaugtem Rasen, wirkt flüssiger Dünger sehr schnell und sorgt innerhalb von wenigen Tagen für attraktive Rasenflächen. Die rasche Wirkung erlaubt nicht nur schnelle Effekte, sondern auch eine exakte Kontrolle der Nährstoffversorgung.

Granulatdünger

Moderne Rasenlangzeitdünger in Granulatform machen es leicht, die richtige Art und Menge an Nährstoffen zuzuführen.

Granulierte Dünger sind trockene Partikel unterschiedlicher Größe. Sie entstehen durch Brechvorgänge, Granulierung, Kristallisierung, Pulverisierung oder Pillierung. Es gibt homogene Produkte - alle Granalien enthalten die gleichen Nährstoffe in gleicher Verteilung - und inhomogene Mischungen, d.h. die Partikel enthalten unterschiedliche Nährstoffe in unterschiedlicher Verteilung und Konzentration, hierbei spricht man von Blends. Feste granulierte Dünger werden mit geeigneten Düngerstreuern verteilt.

Die Granulatdünger sollten dreimal jährlich - üblicherweise von März bis April, Juni bis August und September bis Oktober - möglichst gleichmäßig ausgebracht werden. Wichtig ist dabei natürlich, dass je Vegetationsperiode die passenden Nährstoffkombinationen verwendet werden.

Sand

Neben dem Aerifizieren und Vertikutieren trägt das Besanden zu einem gepflegten Rasen bei. Dazu wird auf den Rasen feiner rundkörniger Sand verteilt und anschließend in den Boden „einmassiert“.

Das Rasenbesanden führt zu einer mit der Zeit grundlegend lockereren Substanz des Bodens und hilft Regenwasser besser aufzunehmen und in tiefere Schichten abzuleiten. Darüber hinaus ist das Besanden auch eine gute Methode um einen zu fetten Boden mit der Zeit abzumagern.

Sand mit einer Körnung von 0 – 4 Millimeter ist dafür ideal, allerdings sollte dieser möglichst kalkfrei und scharfkantig sein. Die Ausbringungsmenge ist natürlich von der genauen Bodenbeschaffenheit abhängig, erfahrungsgemäß sind vier Liter pro Quadratmeter ein guter Richtwert. Achten Sie beim besanden darauf, nur so viel Sand aufzubringen, wie auch später problemlos verarbeitet werden kann.

Neben dem beschriebenen Effekt eignet sich das gelegentliche Rasen besanden auch unabhängig vom Rasen lüften dazu, nach und nach leichte Unebenheiten im Boden auszugleichen. Diese Arbeit wird zum Beispiel auf Golfrasen regelmäßig durchgeführt um eine möglichst ebene Flächen zu erhalten. Das Aerifizieren kann durchaus zweimal im Jahr erfolgen. In Kombination mit dem Vertikutieren des Rasens ist das Rasenlüften eine gute Methode um dem alten, vermoosten Rasen wieder frisches Leben einzuhauchen.